26/2025 | Dr. Annette Tennstedt | Arbeit

Pendelnde nach Luxemburg

Struktur und Entwicklung der Auspendelnden

04. November 2025

Lesezeit ca. 10 Minuten
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Auspendelnde aus der Statistischen Region Trier nach Luxemburg 2024


Verwaltungseinheit


Insgesamt

Veränderung 
zu 2009
(%)

Anteil
Männer
(%)

Anteil
Frauen
(%)

Anteil der Luxemburg-
Pendelnden an allen
Auspendelnden (%)

Trier, Stadt

8.880

44,2

64,1

35,9

37,6

Wittlich, Stadt

250

25,0

68,0

32,0

5,8

Morbach

60

0,0

66,7

33,3

1,7

Bernkastel-Kues

290

16,0

75,9

24,1

3,8

Thalfang am Erbeskopf

210

16,7

76,2

23,8

7,1

Wittlich-Land

900

42,9

74,4

25,6

7,1

Traben-Trarbach

80

-11,1

75,0

25,0

1,5

Bitburg, Stadt

1.370

85,1

62,8

37,2

31,5

Arzfeld

1.320

69,2

65,2

34,8

37,2

Südeifel

4.220

33,1

59,2

40,8

61,1

Prüm

750

53,1

76,0

24,0

15,7

Speicher

540

54,3

72,2

27,8

15,7

Bitburger Land

2.620

58,8

66,0

34,0

22,9

Daun

140

-6,7

92,9

7,1

2,4

Kelberg

0

-100,0

Gerolstein

160

60,0

75,0

25,0

2,2

Hermeskeil

370

23,3

75,7

24,3

6,9

Konz

4.810

37,4

62,4

37,6

39,0

Ruwer

1.380

50,0

70,3

29,7

17,8

Schweich an der Römischen Weinstraße

2.270

61,0

65,2

34,8

20,3

Trier-Land

3.310

44,5

61,0

39,0

33,9

Saarburg-Kell

4.690

65,1

60,3

39,7

38,5

Rheinland-Pfalz

39.190

45,0

64,4

35,6

2,9

Nach Stellung im Beruf zählen die Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Rheinland-Pfalz bzw. Deutschland zum größten Teil zu den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Beamtinnen und Beamte machen deutschlandweit 2,3 Prozent der Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus. Lediglich drei Prozent sind selbstständig. Die Geschlechterverhältnisse unterscheiden sich nur marginal. Insgesamt sind in Luxemburg 5,8 Prozent der Erwerbstätigen selbstständig und 7,2 Prozent Beamte, wobei über 90 Prozent der Beamtinnen und Beamten in Luxemburg ansässige Luxemburger sind. 

Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Deutschland sind am häufigsten in den Wirtschaftsbereichen Baugewerbe (17 Prozent), „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ (13 Prozent), sowie „Gesundheits- und Sozialwesen“, Verarbeitendes Gewerbe und „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz“ (jeweils zwölf Prozent) tätig. Vor allem im Produzierenden Gewerbe sind die Anteile der Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Deutschland damit wesentlich höher als unter allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Luxemburg. 

Von den auspendelnden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus Deutschland haben rund drei Viertel die deutsche Staatsbürgerschaft. Fast jede und jeder zehnte ist Luxemburger (4.800 Personen). Die übrigen Pendelnden haben größtenteils eine europäische Staatsbürgerschaft. Mehr als ein Viertel der luxemburgischen Grenzgängerinnen und Grenzgänger arbeitet im Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ und 18 Prozent im „Gesundheits- und Sozialwesen“. Von den Grenzgängerinnen und Grenzgängern sonstiger Nationalität arbeiten mit 18 Prozent besonders viele im Baugewerbe. Knapp 13 Prozent sind im Bereich „Finanz- und Versicherungsleistungen“ und zwölf Prozent im Bereich „Verkehr und Lagerei“ tätig. 

Auspendelnde aus Deutschland nach Luxemburg 2024 nach Wirtschaftsbereichen (ohne Selbstständige)


Wirtschaftsbereich


Insgesamt

Veränderung
zu 2009
(%)

Veränderung 
zu 2009 
(Personen)

Anteil
Männer
(%)

Anteil
Frauen
(%)

Anteil
Deutsche
(%)

Anteil
Luxemburger/
-innen (%)

Sonstige
Nationalitäten
(%)

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

200

122,2

110

80,0

20,0

76,2

9,5

14,3

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

40

-20,0

-10

75,0

25,0

100,0

0,0

0,0

Verarbeitendes Gewerbe

6.090

23,8

1.170

83,3

16,7

84,6

4,4

11,0

Energieversorgung

250

400,0

200

88,0

12,0

76,0

16,0

8,0

Wasserversorgung; Entsorgung u. ä.

240

84,6

110

87,5

12,5

75,0

8,3

16,7

Baugewerbe

8.640

28,0

1.890

91,3

8,7

82,4

2,7

14,9

Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz

6.060

43,3

1.830

61,7

38,3

79,7

8,3

12,0

Verkehr und Lagerei

5.050

0,2

10

84,6

15,4

73,1

9,9

17,0

Gastgewerbe

850

88,9

400

44,7

55,3

54,7

11,6

33,7

Information und Kommunikation

1.520

61,7

580

75,0

25,0

61,4

11,1

27,5

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

6.790

15,7

920

57,7

42,3

83,4

2,7

14,0

Grundstücks- und Wohnungswesen

180

12,5

20

50,0

50,0

64,7

17,6

17,6

Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen

4.760

71,2

1.980

60,1

39,9

80,7

4,2

15,1

Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen

1.550

70,3

640

59,4

40,6

55,8

9,7

34,4

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung

2.020

254,4

1.450

58,4

41,6

29,7

65,3

5,0

Erziehung und Unterricht

500

117,4

270

52,0

48,0

68,0

10,0

22,0

Gesundheits- und Sozialwesen

6.180

121,5

3.390

24,8

75,2

80,1

13,9

6,0

Kunst, Unterhaltung und Erholung

340

161,5

210

58,8

41,2

73,5

14,7

11,8

Sonstige Dienstleistungen

490

63,3

190

30,6

69,4

67,3

16,3

16,3

Häusliche Dienste

200

42,9

60

5,0

95,0

55,0

10,0

35,0

Exterritoriale Organisationen und Körperschaften

30

200,0

20

33,3

66,7

66,7

33,3

0,0

keine Angabe

80

-66,7

-160

75,0

25,0

75,0

0,0

25,0

Insgesamt

52.060

41,5

15.280

65,9

34,1

76,6

9,2

14,2

Zahl der Auspendelnden steigt nur noch leicht

Die Zahl der Auspendelnden von Rheinland-Pfalz nach Luxemburg hat seit 2009 kontinuierlich zugenommen. In den Jahren 2023 und 2024 war der Zuwachs mit einem Plus von 1,6 bzw. 0,1 Prozent allerdings deutlich geringer als in den Jahren zuvor. Lediglich im ersten Coronajahr 2020 war die Veränderungsrate mit 0,4 Prozent ähnlich niedrig. Insgesamt stieg die Zahl der Auspendelnden von 27.000 Personen im Jahr 2009 um 45 Prozent auf 39.200 Personen 2024. Das entspricht etwa der Zunahme aller Beschäftigten in Luxemburg insgesamt (+46 Prozent). Die Wachstumsraten waren bei Grenzgängerinnen und Grenzgängern mit luxemburgischer bzw. sonstiger ausländischer Staatsangehörigkeit höher als bei Deutschen. 

Die höchsten Zuwächse verzeichneten von den Verwaltungseinheiten in der Region Trier mit mehr als 150 Auspendelnden die Stadt Bitburg (+85 Prozent) sowie die Verbandsgemeinde Arzfeld (+69 Prozent). Die geringsten Veränderungsraten waren in Verwaltungseinheiten zu beobachten, die weiter von der luxemburgischen Grenze entfernt sind: In den Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues und Thalfang am Erbeskopf nahm die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger um 16 bzw. 17 Prozent zu und in der Stadt Wittlich um 25 Prozent. 

In fast allen Verwaltungseinheiten mit einer größeren Anzahl von Auspendelnden war das Wachstum der weiblichen Grenzgänger höher als das der männlichen. Insgesamt stieg die Zahl der Frauen, die von Rheinland-Pfalz nach Luxemburg pendeln, zwischen 2009 und 2024 um 59 Prozent (5.200 Personen) und die der Männer um 39 Prozent (7.000 Personen). In der Verbandsgemeinde Südeifel nahm die Zahl der Auspendlerinnen sogar absolut stärker zu als die der Auspendler (+670 bzw. +380 Personen). 

Nach Wirtschaftsbereichen zeigt sich für die auspendelnden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Deutschland der absolut stärkste Zuwachs im Bereich „Gesundheits- und Sozialwesen“ (+3.400 Personen bzw. +122 Prozent). Auffällig ist zudem die große Veränderung im Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ (+1.500 Personen bzw. +255 Prozent). Dieser Zuwachs ist zum größten Teil auf Personen mit luxemburgischer Nationalität zurückzuführen. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der aus Deutschland auspendelnden Luxemburger zwischen 2009 und 2024 um 3.300 Personen bzw. 220 Prozent, die der Deutschen um 7.100 Personen bzw. 22 Prozent und die der Personen mit sonstiger Nationalität um 4.900 Personen bzw. 200 Prozent. 

Die Zunahme der deutschen Grenzgängerinnen und Grenzgänger zeigt sich vor allem in den Bereichen „Gesundheits- und Sozialwesen“ (+2.400 Personen), im Bereich „freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ (+1.300 Personen) sowie im Bereich „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz“ (+1.100 Personen). Bei Personen mit sonstiger Nationalität nahm die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger im Baugewerbe am stärksten zu (+1.000 Personen). 

Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Deutschland im Wirtschaftsbereich „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“, der stark mit der luxemburgischen Wirtschaft assoziiert wird, ist mit 900 Personen bzw. 16 Prozent vergleichsweise wenig gewachsen. Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger im Bereich „Verkehr und Lagerei“ stagnierte. 

Fazit

Luxemburg ist aufgrund der hohen Löhne und der guten wirtschaftlichen Entwicklung für viele Menschen in der Region Trier ein attraktiver Arbeitsmarkt. Die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Rheinland-Pfalz nimmt seit Jahren zu und erreichte 2024 einen neuen Höchststand, auch wenn das Wachstum deutlich an Dynamik verlor. Männer sind unter den Grenzgängerinnen und Grenzgängern überrepräsentiert. Allerdings hat die Zahl der Frauen seit 2009 deutlich stärker zugenommen als die der Männer. Die Auspendelnden aus Deutschland sind vor allem in den Wirtschaftsbereichen Baugewerbe, „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“, „Gesundheits- und Sozialwesen“, Verarbeitendes Gewerbe sowie „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz“ tätig. Der bedeutendste Sektor bei Grenzgängerinnen und Grenzgängern mit luxemburgischer Staatsbürgerschaft, deren Zahl seit 2009 überproportional gestiegen ist, ist der Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“.

Der Pendleratlas der Statistischen Ämter der Länder stellt die Ergebnisse der Pendlerrechnung deutschlandweit interaktiv dar. Interessierte können hier Pendlerverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden abrufen. Daneben stehen alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse auch in der Regionaldatenbank Deutschland zum Download zur Verfügung.

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