Bevölkerungszuwachs in den kreisfreien Städten höher als in den Landkreisen
In sämtlichen kreisfreien Städten und Landkreisen, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Mainz, starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden. Nur in Mainz ergibt sich mit einem Geburtenüberschuss von zwei Personen ein fast ausgeglichener Saldo der sogenannten natürlichen Bevölkerungsbewegungen. Das gemessen an der Kopfzahl höchste Geburtendefizit war im Landkreis Mayen-Koblenz zu verzeichnen. Dort überstieg die Zahl der Verstorbenen die Zahl der Geborenen um insgesamt rund 1.000. Die höchsten relativen Geburtendefizite weisen die kreisfreie Stadt Pirmasens mit –9,2 Personen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner und der Landkreis Vulkaneifel mit –8,1 Personen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf.
Bei Betrachtung des Wanderungssaldos über die Landkreis- bzw. Stadtgrenzen der kreisfreien Städte ergibt sich Folgendes: Mit Ausnahme der Stadt Speyer, dem Landkreis Kusel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm konnten alle kreisfreien Städte und Landkreise einen Zuwanderungsüberschuss verzeichnen. Das zahlenmäßig stärkste Zuwanderungsplus der 24 Landkreise hatten Ahrweiler (+1.440 Personen), Mayen-Koblenz (+1.364 Personen) und Neuwied (+1.319 Personen). Den höchsten relativen Wanderungsüberschuss verbuchte die kreisfreie Stadt Pirmasens. Im Jahr 2024 zogen 13,8 Personen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner mehr dorthin als die Stadt verließen. Bei den Landkreisen liegt Ahrweiler mit 11,2 Personen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern vorn. Die höchsten wanderungsbedingten Bevölkerungszuwächse unter den kreisfreien Städten ergaben sich in 2024 für Ludwigshafen (+1.499 Personen) und die Landeshauptstadt Mainz (+815 Personen).
In der Gesamtschau ergeben sich die landesweit höchsten Bevölkerungszugewinne zum Vorjahr (rund 4.400 Personen) absolut gesehen in den kreisfreien Städten Ludwigshafen am Rhein (+1.406 Personen) und Mainz (+813 Personen) sowie dem Landkreis Ahrweiler (+807).

Weitere Kennzahlen zur Bevölkerung auf Kreisebene finden Sie unter anderem in diesem MATS-Dashboard.
Fazit
Im Jahr 2024 verzeichnete Rheinland-Pfalz erneut einen Bevölkerungszuwachs – wenn auch deutlich abgeschwächt. Maßgeblich hierfür ist, dass im Laufe des Jahres abermals mehr Personen über die Landesgrenzen zu- als fortgezogen sind. Durch diesen Wanderungsüberschuss wurde das Geburtendefizit mehr als ausgeglichen. Auch im Jahr 2024 ist die positive Wanderungsbilanz durch Personen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit bedingt. Die Zuwanderungen Nichtdeutscher beeinflussen darüber hinaus maßgeblich die Bevölkerungsstrukturen z. B. hinsichtlich der Gesamtaltersstruktur.
Im Zuge der laufenden Fortschreibung der Bevölkerung (Bevölkerungsfortschreibung) werden in jeweils monatlichem bzw. jährlichem Turnus die amtlichen Einwohnerzahlen des Bundes, der Länder und der Gemeinden in demografischer Untergliederung nach Geschlecht, Alter, Staatsangehörigkeit und Familienstand ermittelt. Die Statistischen Ämter der Länder erhalten Angaben zu den Geburten und Sterbefällen monatlich von den Standesämtern. Sie bereiten diese wohnortbezogen auf. Die Daten der Wanderungsstatistik werden dem Statistischen Landesamt von den Einwohnermeldebehörden übermittelt. Einwohnermeldebehörden sind in Rheinland-Pfalz die 170 Verwaltungen der kreisfreien Städte, verbandsfreien Gemeinden sowie der Verbandsgemeinden.