Industrieproduktion geht zurück
In Rheinland-Pfalz ist die Industrie ein bedeutender Wirtschaftsbereich. Sie trägt 21 Prozent zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei. Die differenzierte Betrachtung der konjunkturellen Entwicklung in der Industrie erfolgt anhand von Indikatoren aus den Unternehmensstatistiken, die jeden Monat erhoben werden.
Produktionsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe
Index: 2021=100
© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Veränderung zum Vorquartal in %
Wirtschaftszweig/Güterhauptgruppen | Q3/24 | Q4/24 | Q1/25 |
|---|---|---|---|
| Verarbeitendes Gewerbe | -2,6 | - | -2,2 |
| davon |
|
|
|
| Vorleistungsgüterproduzenten | -1,8 | 0,3 | -3,4 |
| Investitionsgüterproduzenten | -2,3 | -2,8 | -0,7 |
| Konsumgüterproduzenten | -4,6 | 3,0 | -1,3 |
| darunter |
|
|
|
| Herstellung von chemischen Erzeugnissen | -5,8 | 5,6 | -4,0 |
| Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen | 4,1 | -4,8 | 2,8 |
| Maschinenbau | -5,8 | -0,5 | -3,5 |
1 Mit dem X13-Verfahren bereinigte Ergebnisse. Vergleich mit dem Vorquartal: Kalender- und Saisonbereinigung der Originalwerte.
Die rheinland-pfälzische Industrieproduktion nahm im ersten Quartal 2025 ab. Der preis-, kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex lag um 2,2 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. In allen drei Güterhauptgruppen ging die Ausbringung zurück. Die Hersteller von Vorleistungsgütern, die in Rheinland-Pfalz mehr als die Hälfte der Industrieumsätze erwirtschaften, drosselten ihre Produktion um 3,4 Prozent. In der Konsumgüterindustrie, die 18 Prozent zu den rheinland-pfälzischen Industrieumsätzen beisteuert, sank der Güterausstoß um 1,3 Prozent. Auch die Produzenten von Investitionsgütern, die 27 Prozent der Industrieumsätze erzielen, mussten wie bereits in den Quartalen zuvor Einbußen hinnehmen (–0,7 Prozent).
Für den Produktionsrückgang in der Vorleistungsgüterindustrie war unter anderem der geringere Output in der Chemieindustrie verantwortlich. Die mit Abstand umsatzstärkste Industriebranche produzierte im ersten Jahresviertel 2025 vier Prozent weniger als im Vorquartal. Derweil entwickelten sich die beiden wichtigsten Branchen der Investitionsgüterindustrie unterschiedlich. Im Maschinenbau sank die Ausbringung um 3,5 Prozent. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen steigerten dagegen ihren Output um 2,8 Prozent. Gemessen am Umsatz ist der Maschinenbau die zweitgrößte und die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie die drittgrößte Branche in Rheinland-Pfalz.
Industrieumsätze nehmen leicht zu
Der Produktionsindex lässt nicht erkennen, wie sich das In- und Auslandsgeschäft jeweils entwickelt hat. Einen Hinweis darauf geben die Industrieumsätze, die nach Inland und Ausland differenziert vorliegen. Allerdings ist zu beachten, dass es sich um nominale Umsatzangaben handelt, deren Veränderung sowohl auf Mengen- als auch auf Preisänderungen zurückzuführen sein kann.
Die kalender- und saisonbereinigten Umsätze der Industrie nahmen im ersten Quartal 2025 leicht zu; sie waren 0,4 Prozent höher als im Vorquartal. Dabei entwickelten sich In- und Auslandsgeschäft gegenläufig. Die Auslandserlöse wuchsen um 1,6 Prozent, während die Umsätze im Inland um 1,1 Prozent schrumpften.
In zwei der drei industriellen Güterhauptgruppen lagen die Umsätze über dem Niveau des Vorquartals. Die Hersteller von Konsumgütern steigerten ihre Erlöse um 4,3 Prozent. Der Zuwachs war auf das florierende Inlandsgeschäft zurückzuführen (+15 Prozent); im Ausland gingen die Umsätze zurück (–11 Prozent). Die Vorleistungsgüterproduzenten erzielten ebenfalls höhere Erlöse als im Vorquartal (+2,5 Prozent). Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft trugen zu diesem Anstieg bei (+1,5 bzw. +3,2 Prozent). In der Investitionsgüterindustrie sanken die Umsätze um drei Prozent. Verantwortlich waren deutliche Einbußen im Inland (–13 Prozent); die Auslandserlöse wuchsen um 5,4 Prozent.
Veränderung zum Vorquartal in %
Wirtschaftszweig/Güterhauptgruppen | Q3/24 | Q4/24 | Q1/25 |
|---|---|---|---|
| Verarbeitendes Gewerbe | -0,9 | - | 0,4 |
| Inland | 0,8 | 0,5 | -1,1 |
| Ausland | -2,2 | -0,5 | 1,6 |
| davon |
|
|
|
| Vorleistungsgüterproduzenten | -1,0 | -2,3 | 2,5 |
| Inland | - | -2,3 | 1,5 |
| Ausland | -1,7 | -2,4 | 3,2 |
| Investitionsgüterproduzenten | -4,2 | 0,7 | -3,0 |
| Inland | -3,1 | 12,1 | -13,2 |
| Ausland | -5,0 | -7,0 | 5,4 |
| Konsumgüterproduzenten | -1,2 | 5,1 | 4,3 |
| Inland | -0,8 | -2,6 | 14,8 |
| Ausland | -1,8 | 18,9 | -11,2 |
| darunter |
|
|
|
| Herstellung von chemischen Erzeugnissen | -0,5 | -3,4 | 4,7 |
| Inland | 2,7 | -2,0 | 1,3 |
| Ausland | -1,8 | -4,0 | 6,1 |
| Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen | -4,3 | -3,0 | 0,1 |
| Inland | -3,2 | 42,3 | -31,9 |
| Ausland | -4,9 | -26,7 | 32,6 |
| Maschinenbau | -4,5 | 3,2 | -4,5 |
| Inland | -1,7 | 6,0 | -5,6 |
| Ausland | -5,7 | 1,9 | -4,0 |
1 Mit dem X13-Verfahren bereinigte Ergebnisse. Vergleich mit dem Vorquartal: Kalender- und Saisonbereinigung der Originalwerte.
In der Chemieindustrie wuchsen die Erlöse im ersten Quartal 2025 um 4,7 Prozent. Der Inlandsumsatz stieg um 1,3 Prozent, und das Auslandsgeschäft legte um 6,1 Prozent zu. Die Umsätze der Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen blieben gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert (+0,1 Prozent). Zwar florierten die Geschäfte im Ausland (+33 Prozent), doch der Inlandsumsatz brach um 32 Prozent ein. Im Maschinenbau schrumpften die Erlöse um 4,5 Prozent. Sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft musste die Branche Einbußen hinnehmen (–5,6 bzw. –4 Prozent).
Im ersten Quartal 2025 wurden etwas weniger Arbeitsstunden geleistet als im vierten Quartal 2024. Kalender- und saisonbereinigt nahm die Stundenzahl um 0,5 Prozent ab. Die Hersteller von Investitionsgütern und Vorleistungsgütern verzeichneten jeweils einen Rückgang (–1 bzw. –0,8 Prozent). Nur in der Konsumgüterindustrie leisteten die Beschäftigten mehr Arbeitsstunden als im Vorquartal (+0,9 Prozent). In den drei bedeutendsten Industriebranchen entwickelte sich die Stundenzahl unterschiedlich. Im Maschinenbau und in der Chemischen Industrie sank das Stundenvolumen (–1,2 bzw. –1,1 Prozent). In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie erhöhte sich die Zahl der Arbeitsstunden hingegen um 0,4 Prozent.
Veränderung zum Vorquartal in %
Wirtschaftszweig/Güterhauptgruppen | Q3/24 | Q4/24 | Q1/25 |
|---|---|---|---|
| Verarbeitendes Gewerbe | -0,2 | -0,5 | -0,5 |
| davon |
|
|
|
| Vorleistungsgüterproduzenten | -0,2 | -1,0 | -0,8 |
| Investitionsgüterproduzenten | -0,1 | 0,3 | -1,0 |
| Konsumgüterproduzenten | - | -0,5 | 0,9 |
| darunter |
|
|
|
| Herstellung von chemischen Erzeugnissen | 0,6 | -0,9 | -1,1 |
| Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen | 0,6 | 1,3 | -1,4 |
| Maschinenbau | -0,5 | -1,1 | -1,2 |
1 Mit dem X13-Verfahren bereinigte Ergebnisse. Vergleich mit dem Vorquartal: Kalender- und Saisonbereinigung der Originalwerte.