Exporte aus Rheinland-Pfalz 2009–2024¹ nach ausgewählten Ländern
Mrd. EUR
1 Jahr 2024 vorläufig.
© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Deutlich geringer fiel der Wert der exportierten Güter nach China aus. Im Jahr 2024 beliefen sich die Ausfuhren in die chinesische Volksrepublik auf einen Wert von „nur“ knapp zwei Milliarden Euro und lagen um 1,9 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Mit einem Anteilswert von 3,5 Prozent 2024 lag China auf dem zehnten Platz der bedeutendsten Exportländer.
Die Importe nach Rheinland-Pfalz summierten sich im Jahr 2024 auf einen Warenwert von knapp 44 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 5,3 Prozent weniger. Aus den EU-Mitgliedsländern kam dabei Importe im Wert von 27,1 Milliarden Euro. Dies entsprach einem Anteil von 62 Prozent an allen Einfuhren. Anders als bei den Exporten wurde der Großteil der Waren nach Rheinland-Pfalz aus China importiert. Deren Wert belief sich auf gut vier Milliarden Euro und entsprach einem Anteil von 9,3 Prozent. Mit etwas Abstand folgte im Ranking der Importländer Frankreich mit Einfuhren in Höhe von 3,6 Milliarden Euro sowie die Niederlande mit 3,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den Ergebnissen im Vorjahr verzeichneten alle drei Partnerländer Rückgänge. Die Einfuhren aus China lagen im Vergleich zum Jahr 2023 um 4,6 Prozent niedriger. Die französischen und niederländischen Importe nahmen um 9,3 bzw. 6,9 Prozent ab.
Importe nach Rheinland-Pfalz 2024¹
Anteil in %
1 Jahr 2024 vorläufig.
© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Exportziel: China
Die Exporte nach China sind in den letzten 15 Jahren gestiegen: Während der Warenwert der ausgeführten Güter im Jahr 2009 bei rund einer Milliarde Euro lag, waren es 2024 gut 1,9 Milliarden Euro. Der Anstieg betrug somit 90 Prozent. Der höchste Wert der ausgeführten Waren wurde in diesem Zeitraum im ersten Coronajahr 2020 mit 2,7 Milliarden Euro erreicht.
Bis zum Ausbruch der Coronapandemie überwogen die Phasen der Exportzuwächse auf den chinesischen Markt. Die höchsten Zunahmen wurden nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/08 erreicht. Hier dürfte sich das umfassende Konjunkturpaket der chinesischen Regierung ausgewirkt haben, das am 9. November 2008 verabschiedet wurde und umgerechnet ca. 460 Milliarden Euro umfasste.[4] Mit Ausnahme der Jahre 2013, 2015 und 2016 stieg der Warenwert der Exporte bis 2020 an. Zweistellige Zuwachsraten wiesen die Jahre 2017 und 2018 (+15 bzw. +14 Prozent) sowie 2020 aus (+13 Prozent). Von 2021 bis 2024 lagen die Ausfuhren jeweils unter dem Niveau des Vorjahres. Besonders deutlich waren die Rückgänge im ersten Coronajahr 2021 mit –13 Prozent. In den Folgejahren 2022 und 2023 fiel das Minus mit neun bzw. 8,5 Prozent etwas geringer aus. Im Jahr 2024 lag der Rückgang schließlich bei 1,9 Prozent. Die Entwicklung seit 2021 ist zum einen auf die Nachwirkungen der chinesischen Covid-Politik zurück zu führen, die eine strikte Zero-Covid-Strategie verfolgte.[5] Zeitgleich startete die chinesische Regierung den 14. Fünfjahresplan für den Zeitraum von 2021 bis 2025. Zentrales Element dieser Maßnahme ist die Erreichung einer größeren Unabhängigkeit vom Ausland. Im Umkehrschluss bedeutet diese Stärkung des chinesischen Binnenmarktes eine Reduzierung der Exporte aus Sicht der Exportnationen.
Außenhandel von Rheinland-Pfalz mit China 2009–2024¹
Mrd. EUR
1 Jahr 2024 vorläufig.
© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Deutschlandweit entwickelte sich der Absatz nach China dynamischer: Von 2009 bis 2024 legten die Ausfuhren um 141 Prozent zu. Das Absatzvolumen betrug 2009 gut 37 Milliarden Euro und stieg bis 2024 auf knapp 90 Milliarden Euro an. Der Hochpunkt in diesem Betrachtungszeitraum wurde 2022 mit einem Absatzvolumen von 106 Milliarden Euro erreicht. Von 2009 bis 2022 exportierte die deutsche Wirtschaft von Jahr zu Jahr einen höheren Warenwert gen China. Einzige Ausnahme bildet das Jahr 2015 (–4,1 Prozent). Ebenfalls sinkende Exportwerte gab es in den Jahren 2023 und 2024 mit –8,8 und –7,6 Prozent.
Außenhandel von Deutschland mit China 2009–2024¹
Mrd. EUR
1 Jahr 2024 vorläufig.
© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
China führt Importe nach Rheinland-Pfalz an
Der rheinland-pfälzische Absatzmarkt besaß für chinesische Güter im Beobachtungszeitraum von 2009 bis 2024 eine große Attraktivität. Das Ordervolumen der Importe aus China betrug im Jahr 2009 gut 1,3 Milliarden Euro. Bis 2024 verdreifachte sich der Wert der eingeführten Güter auf gut vier Milliarden Euro (+205 Prozent). Damit lag der Anteil der Einfuhren aus China gemessen an den gesamten Importen bei 9,3 Prozent. Mit gut fünf Milliarden Euro erreichten die Warenwerte der Importe 2022 ihren Höchststand. Hier verteilten sich die Zunahmen auf viele Güterabteilungen. Zu einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr kam es z. B. bei den Halbleiterbauelementen (+139 Prozent). Im Laufe der Jahre wurden die Einfuhren aus China immer wichtiger für die rheinland-pfälzische Wirtschaft: Zu Beginn des Betrachtungszeitraumes belegten die Importwerte aus China einen Platz im Mittelfeld unter den zehn bedeutendsten Einfuhrländern. Ab dem Jahr 2019 kam es zu einem Bedeutungszuwachs und die chinesischen Importeure befanden sich unter den ersten Plätzen im Ranking. Seit 2021 ist China schließlich der bedeutendste Importeur.
Der gesamte Zeitraum von 2009 bis 2024 ist überwiegend durch jährlich steigende Importwerte gekennzeichnet. Wie schon bei den Exporten legten auch die Importe zu Beginn des Untersuchungszeitraumes 2009 deutlich zu (+36 Prozent). In den Coronajahren 2021 und 2022 wurden mit +32 bzw. +23 Prozent ebenfalls überdurchschnittliche Zuwächse registriert, die letztendlich zu dem Spitzenwert in 2022 von 5,1 Milliarden Euro führten. Im Zuge der Normalisierung nach einer erhöhten Einfuhr von z. B. Gütern aus der Abteilung „Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse“ und einer schwächer werdenden Wirtschaft[6] kam es in den beiden Folgejahren zur Rückgängen bei den Importwerten. Im Jahr 2023 war die Abnahme mit –17 Prozent besonders hoch, 2024 lag sie bei –4,6 Prozent.
Die Zunahmen der Einfuhren aus China nach Deutschland lagen unter denen nach Rheinland-Pfalz: Von 2009 bis 2024 stiegen die Importe aus China von 56,7 Milliarden Euro auf 156,2 Milliarden Euro bzw. um 176 Prozent an. Am höchsten waren die Warenwerte der Einfuhren 2022 mit 193 Milliarden Euro. Mit Ausnahme der Jahre 2012 und 2013 sowie 2023 und 2024 stiegen die Importe aus China von Jahr zu Jahr an. Vor allem 2010 (+36 Prozent) sowie in den Coronajahren 2021 und 2022 legten die Einfuhren aus China deutlich zu.
Bundesländervergleich
Bei einem Vergleich der Warenwerte der Exporte nach China aus den einzelnen Bundesländern, liegt das rheinland-pfälzische Ergebnis mit dem achten Platz im Mittelfeld. Erwartungsgemäß führen die wirtschaftsstarken Länder Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen das Ranking an. Die Reihenfolge ändert sich bei der Betrachtung die Exportanteile nach China an den gesamten Exporten des jeweiligen Bundeslandes. Hierbei geht es also um die Frage, welche Bedeutung der chinesische Absatzmarkt in der Exportstruktur des jeweiligen Landes hat. Bei dieser Darstellung belegt Rheinland-Pfalz den zwölften Platz. Das heißt, dass die Wirtschaftsstruktur in Rheinland-Pfalz weniger auf den chinesischen Markt ausgerichtet ist als in einem Großteil der anderen Bundesländer. Auch hier befinden sich Bayern und Baden-Württemberg unter den vorderen Plätzen. Angeführt wird das Ranking allerdings von Sachsen und Berlin. Anteilsmäßig noch geringere Ausfuhren auf den chinesischen Markt als Rheinland-Pfalz tätigt neben den ostdeutschen Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg die in Niedersachsen ansässige Wirtschaft.